Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Freien Schneiden. Also Stoffe her, Lineal weg und los geht´s! Wer mich kennt weiß, dass mir das schwer fällt. Ich habe gerne genaue Maße und Angaben. Doch je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, umso interessanter fand ich es. Und dann sah ich im Netz die Quilts von Sheila Frampton Cooper. Das Bild eines Quilts habe ich mir ausgedruckt und angeschaut und geschaut und geschaut, um dahinter zu kommen, wie sie das genäht hat. Tagelang habe ich nur geschaut. Und dann ist der Knoten geplatzt! Und ich wollte nur noch schneiden und nähen!
In dieser Zeit kam ich in eine persönliche Krise. Ich habe seit langer Zeit eine atypische, immer wiederkehrende Depression. Meist geht es mir gut, aber es gibt Zeiten, wo es nur bergab geht. Und in diesen Tagen ging es steil bergab. Keine Ahnung, was das ausgelöst hat. Angst und Panik waren meine ständigen Begleiter. Getröstet haben mich zwei Dinge: Das tiefe Bewusstsein, dass Gott mich trägt und das Nähen. Ich war viele Stunden im Geschäft, habe Musik gehört und die bunten Stoffe zerschnitten und wieder zusammen genäht. (Habe ich gerade eine rosa-grün Phase?) Das Quilten war einfach nur schön. Frei, ohne nachzudenken, Linien und Kringel quilten.
Der Quilt ist fertig. Die Krise ist vorbei. Die Sonne scheint und ich kann wieder lachen.