Ute Breidenmoser

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Mein neue Patchworkjacke – Drama oder Komödie?

 

Patchworkjacken besitze ich schon drei: eine wirklich gepachte, die schon abgetragen ist und ausgemustert werden muss und zwei aus „Schummelstoffen“. Was sind Schummelstoffe? Nun, das sind Patchworkstoffe mit aufgedrucktem Muster. Aber jetzt, wo ich so richtig begriffen habe, wie das Jacke nähen geht, brauchte ich eine neue Herausforderung.

Im Jahr 2024 habe ich den „Sweather-Weather“ in Herbstfarben mitgenäht. Und ich wollte unbedingt die Reste davon verarbeiten. Und als Grundfarbe ein leuchtendes Gelb. Ich liebe Herbstfarben. Außerdem hatte ich auf Instagram ein Quiltcoat in gelb gesehen und das hat mich sehr beeindruckt. Für das Rückenteil habe ich den Baum – ein Muster des „Sweather-Weather-Quilts“ genäht. Und aus den restlichen Braun-, Orange- und Beigetönen habe ich schnelle Dreiecke genäht. Die Quadrate dafür habe ich 5 x 5 cm zugeschnitten. Eine fummelige Angelegenheit. Beim Legen des Musters habe ich schnell gemerkt, dass die Beigetöne nicht ins Bild passen. Die wurden also aussortiert. Das linke Vorderteil bekam zwei auf die Spitze gestellte Quadrate als Muster, das rechte nur eins, denn da sollte ja noch eine Tasche aufgesetzt werden. Ich habe mir ein winddichtes Vlies, das Kälte bis -22° aushalten soll, ausgesucht. Es ist relativ dünn und ich bin gespannt, ob es hält, was es verspricht.

Und nun kam meine Lieblingsbeschäftigung: das Quilten. Ich habe die Muster erst in der Naht, dann noch einmal rundherum gequiltet. Und dann Swirls bis zum Umfallen. Ich habe in den drei Teilen – zwei Vorder- und ein Rückenteil – eintausend Meter Garn verbraucht. Und als ich bei den letzten Quiltstichen angekommen war, dachte ich: „Eine Jacke sollte weich und anschmiegsam sein. Du hast gerade alles tot gequiltet. Was hast du getan?“ Nun, die Quiltstücke mussten erstmal zwei Tage liegen, bis mein Schock vorbei war. Dann habe ich die endgültige Form zugeschnitten und alles als Weste zusammengenäht. Die Arme hatte ich ja noch gar nicht angefangen. Und siehe da, es war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Aber ich beschloss, die Arme „sanft“ zu quilten. Ich mache mir immer ein größeres Sandwich als das Schnittmuster, quilte und schneide danach erst die passgenaue Form zu. In die Ärmel habe ich Rauten mit 5 cm Abstand eingequiltet. Dadurch sind die Ärmel noch weich.

Zum Schluss habe ich innen alles mit Schrägband versäubert, die Außenkante mit einem Binding eingefasst, die Knöpfe bezogen und die Knopflöcher eingenäht. Und natürlich eine Tasche aufgesetzt, die ich ebenfalls mit Rauten bequiltet habe.

Puh, das ging gerade nochmal gut. Die Jacke ist gut tragbar und hat genau die Form, die ich mir gewünscht habe. Ich bin jetzt um eine Jacke und jede Menge Erfahrung reicher.

Kleiner Hinweis: Patchwork macht ja schon süchtig, aber Patchworkjacken nähen….

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